Brille zum Autofahren: Darauf solltest du achten
Autofahren ist eine anspruchsvolle Aufgabe für unsere Augen – vor allem, wenn Regen, Nebel oder Dunkelheit die Sicht erschweren. Darum ist es bei Fehlsichtigkeit wichtig, zum Autofahren die richtige Brille zu tragen. Diese sorgt dafür, dass wir insbesondere in Gefahrensituationen schnell reagieren können. Wann eine Brille fürs Autofahren notwendig und gesetzlich vorgeschrieben ist und auf was Sie beim Kauf achten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.
Hast du das Gefühl, nachts schlecht zu sehen?
Es gibt viele mögliche Gründe dafür, warum du nachts schlechter siehst. Besonders oft geht die Problematik auf eine bestehende Fehlsichtigkeit zurück. Bei einem Seh-Test kannst du deine aktuellen Werte ermitteln.
Bist du unsicher beim nächtlichen Autofahren?
Unsicherheit beim nächtlichen Autofahren kann viele Ursachen haben – auch eine eingeschränkte Sicht. Diese kann durch Fehlsichtigkeit, Kratzer in Brillengläsern, fehlende Entspiegelung oder andere Fahrzeuge mit grellen Lichtern entstehen.
Fühlst du dich schnell geblendet?
Die Lichter anderer Kraftfahrzeuge blenden dich stark beim Fahren?
Sind deine Augen abends oft müde?
Deine Augen werden über den gesamten Tag hinweg beansprucht. Viel Zeit vor digitalen Bildschirmen trägt viel zur Erschöpfung der Augen bei, aber auch andere Aktivitäten können die Augen belasten.
Wann war dein letzter Sehtest für den Führerschein?
Wenn du den Führerschein machen möchtest, geht dem immer ein verpflichtender Sehtest voraus. Doch eine Fehlsichtigkeit kann sich auch im Laufe der Jahre entwickeln – als Autofahrer ist es daher sinnvoll, die aktuellen Sehwerte regelmäßig prüfen zu lassen.
Wann brauche ich eine Brille zum Autofahren?
Wurde bei dir schon im Rahmen des Führerschein-Sehtests eine Sehschwäche festgestellt, so brauchst du zum Autofahren zwingend eine Brille. Aber auch bei einer nachträglich festgestellten Fehlsichtigkeit ist das Autofahren ohne Brille keine gute Idee. Wann du die Brille benötigst, erfährst du hier.
In welchen Fällen brauchen Sie eine Brille fürs Autofahren?
Wenn Sie kurzsichtig sind und im Alltag eine Sehhilfe tragen, benötigen Sie natürlich auch fürs Autofahren eine Brille. Aber vielleicht haben Sie bislang keine Brille getragen und fragen sich nun, ob Ihr Sehvermögen nachlässt und Autofahren ohne Brille noch eine gute Idee ist. Dann sollten Sie auf diese Anzeichen für eine Sehschwäche achten:
Sie haben häufig Kopfschmerzen.
Ihre Augen sind trocken, tränen oder ermüden recht schnell.
Sie nehmen Verkehrsschilder und/oder andere Autos etc. später wahr als früher.
Sie können die Abstände zu Fahrzeugen und/oder Hindernissen nicht mehr so gut einschätzen.
Längere Fahrten erscheinen Ihnen anstrengender als früher.
Es fällt Ihnen zunehmend schwerer, in der Dämmerung oder nachts zu fahren.
Falls Sie einen oder mehrere dieser Punkte bei sich beobachten, sollten Sie Ihre Sehkraft in einer Augenarztpraxis oder von einer Optikerin bzw. einem Optiker prüfen lassen. Denn weiterhin ohne Brille Auto zu fahren, kann nicht nur für Sie gefährlich werden, sondern auch für andere.
Führerschein-Sehtest: Wann ist eine Brille beim Autofahren vorgeschrieben?
Von Menschen, die trotz Sehschwäche ohne Brille oder andere Sehhilfe Auto fahren, geht laut Studien ein erhöhtes Unfallrisiko aus. Darum müssen wir, um den Führerschein zu erwerben, das Ergebnis eines Sehtests vorlegen. Der Gesetzgeber schreibt vor, dass zum Autofahren eine Brille getragen werden muss, sobald die Sehleistung – im Fachjargon Visus genannt – unter 0,7 liegt (landläufig wird der Visus mit Prozent gleichgesetzt , also hier 70 Prozent).
Diese Pflicht wird im Führerschein vermerkt. Dabei stehen die Zahlen 01.01 für Brillen und 01.02 für Kontaktlinsen. Bei einer Verkehrskontrolle kann die Polizei prüfen, ob die erforderliche Sehhilfe beim Fahren getragen wurde. Ist das nicht der Fall, droht mindestens ein Verwarnungsgeld; bei Unfällen auch höhere Strafen und Schwierigkeiten mit der Versicherung.
Für Menschen mit eingeschränkter Sehkraft ist es also ausnahmslos empfehlenswert, zum Autofahren eine Brille zu tragen. Eine Ersatzbrille im Handschuhfach gibt zusätzliche Sicherheit. Auch wenn Sie bereits einen Sehtest gemacht haben, sollten Sie Ihre Augen etwa alle zwei Jahre checken lassen. Bei älteren Menschen ab 65 Jahren ist ein jährlicher Sehtest ratsam.
Welche Brille eignet sich zum Autofahren?
Welche Brille zu Ihnen und Ihrem Stil passt, können Sie in diesem Ratgeber zu Gesichts- und Brillenformen nachlesen. Brillen fürs Autofahren sollten aber nicht nur gut aussehen, sondern auch bestimmte Eigenschaften mitbringen, damit sie Ihnen stets eine gute Sicht bieten.
Achten Sie beispielsweise bei der Wahl der Fassung darauf, dass diese auch bei längeren Fahrten einen hohen Tragekomfort bietet. Zudem sollte die Sehhilfe nicht rutschen – in einem weiteren Ratgeber erfahren Sie, wie die Brille sitzen sollte. Das Brillenmodell sollte über große Gläser verfügen, damit ein ausreichend großes Sichtfeld vorhanden und das sogenannte periphere Sehen gewährleistet ist. Möglichst schmale Rahmen und hoch angesetzte, dünnere Bügel sorgen zudem für uneingeschränkte Sicht.
Entspiegelt, polarisierend: Darauf kommt es bei den Gläsern an
Beim Autofahren spielen die Brillengläser eine besondere Rolle. Vor allem von ihnen hängt ab, wie gut Sie in bestimmten Situationen sehen können. Setzen Sie auf jeden Fall auf entspiegelte Brillengläser. Diese mildern beim Autofahren – vor allem nachts – die Lichtreflexionen, die entgegenkommende Fahrzeuge verursachen. Wenn Sie also eine Brille gegen Blendungen beim Autofahren suchen, sollten Sie zu einem entspiegelten Glas greifen.
Ebenfalls fürs Autofahren geeignet sind Brillen mit polarisierenden Gläsern, denn sie minimieren die blendende Wirkung von Reflexionen – etwa Lichtern auf nassen Fahrbahnen – noch effektiver und ermöglichen so kontrastreiches und klares Sehen. Auch Gläser mit speziellen Blaulichtfiltern können bei Dunkelheit von Vorteil sein.
Mit Gleitsichtbrillen können Sie übrigens auch Auto fahren. Hierbei müssen Sie lediglich die unterschiedlichen Sehbereiche beachten: Während der Blick durch die Windschutzscheibe auf den Fernbereich ausgerichtet ist – also durch die obere Zone des Brillenglases fällt –, müssen Sie die Rück- und Außenspiegel durch die untere Zone des Glases, die für den Nahbereich vorgesehen ist, betrachten. Dazu müssen Sie den Kopf entsprechend nach unten neigen. Das erfordert etwas Übung.
Mit Sonnenbrille Auto fahren: Das gilt es zu beachten
An sonnigen Tagen greifen viele zum Schutz vor grellem Licht und UV-Strahlung zur Sonnenbrille – auch beim Autofahren. Doch nicht jede Sonnenbrille ist geeignet: Ist etwa die Tönung der Gläser zu dunkel, kann die Polizei bei einer Kontrolle ein Bußgeld verhängen.
Darum sollten Sie beim Kauf Ihrer Sonnenbrille auf die Filterkategorie achten: Kategorie 4, welche die stärkste Tönung aufweist, ist im Straßenverkehr nicht erlaubt, weil sie nur noch drei bis acht Prozent des Lichts durchlässt. Selbsttönende Sonnenbrillen dürfen Sie dagegen tragen. Seien Sie sich aber darüber bewusst, dass sich die Gläser wegen der Windschutzscheibe eventuell nicht ausreichend verdunkeln.
Neben dem Tönungsgrad kommt es bei der passenden Brille zum Autofahren auch auf die Farbe der Tönung an: Graue, braune und grüne Gläser gelten als unbedenklich und können sogar dabei helfen, Bremslichter oder Ampelsignale besser zu erkennen. Rote und blaue Tönungen erschweren dagegen das Kontrastsehen und sind nicht empfehlenswert. Auch von Gelbtönen raten Profis eher ab, weil sie das Sehvermögen bei Dämmerung verschlechtern können.
In jedem Fall sollten Sie sich – wie bei herkömmlichen Brillen fürs Autofahren auch – für eine entspiegelte Sonnenbrille entscheiden. Zudem gibt es auch eine große Auswahl an polarisierenden Sonnenbrillen für noch bessere Sicht im Straßenverkehr. Falls Sie bei der Wahl der richtigen Brille Unterstützung wünschen, stehen Ihnen unsere Fielmann-Optikerinnen und -Optiker gerne zur Seite. Vereinbaren Sie dazu einfach einen Beratungstermin in einer Niederlassung in Ihrer Nähe.