Die Auswahl der Brillengläser: Finde die ideale Lösung für deine Sehanforderungen!

Egal ob Einstärkengläser, Gleitsichtgläser oder andere Brillengläser – auf dem Weg zur Brille kannst du nicht nur zwischen mineralischen Gläsern oder Kunststoffgläsern, sondern aus über zwanzig unterschiedlichen Materialien in mehr als tausend verschiedenen Ausführungen wählen.

Die verschiedenen Materialien lassen sich auf vielfältigste Weise veredeln. Es gibt Oberflächenbeschichtungen, die Brillengläser ganz oder teilweise entspiegeln. Hartbeschichtungen schützen vor Kratzern, andere Oberflächenbeschichtungen wieder wirken schmutzabweisend. Dann spricht man vom Lotus-Effekt, denn die Blätter der Lotuspflanzen haben von Natur aus eine Art biologische Teflon-Beschichtung, die Schmutz einfach abperlen lässt.

Welche Brillengläser gibt es?

Einstärkengläser

Einstärkengläser sind eine weit verbreitete Wahl für Brillenträger, die eine spezifische Sehkorrektur benötigen. Diese Gläser bieten über die gesamte Glasfläche eine einheitliche Dioptrienzahl und werden speziell für eine bestimmte Sehentfernung angepasst. Einstärkengläser können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden: Fernbrillen und Lesebrillen. Beide Arten haben ihre spezifischen Eigenschaften und Verwendungszwecke, die wir im Folgenden näher erläutern.

Fernbrillen: Klare Sicht in die Ferne

Fernbrillen sind mit Einstärkengläsern ausgestattet, die speziell darauf ausgelegt sind, die Sehschärfe in der Ferne zu verbessern. Sie werden von Menschen getragen, die kurzsichtig (myop) oder weitsichtig sind und Schwierigkeiten haben, entfernte Objekte klar zu erkennen.

Lesebrillen: Scharfe Sicht im Nahbereich

Lesebrillen sind mit Einstärkengläsern ausgestattet, die für die Nahsicht optimiert sind. Sie werden von Menschen mit Alterssichtigkeit (Presbyopie) verwendet, um nahe Objekte, wie Texte in Büchern oder auf Bildschirmen, klarer sehen zu können.

Mehrstärkengläser

Mehrstärkengläser, auch bekannt als Gleitsichtgläser oder Bifokal- und Trifokalgläser, bieten mehrere Sehstärken in einem einzigen Glas. Diese Gläser sind besonders nützlich für Menschen, die sowohl in der Nähe als auch in der Ferne Sehkorrekturen benötigen.

Gleichtsichtgläser

Diese Gläser bieten einen nahtlosen Übergang zwischen verschiedenen Sehstärken für Nah-, Mittel- und Fernsicht, ohne sichtbare Trennlinie. Sie ermöglichen eine stufenlose Anpassung der Sicht und sind ideal für den Alltag. 

Bifokalgläser

Bifokalgläser haben zwei Stärken: oben für die Fernsicht und unten für die Nahsicht. Diese klassische, aber mittlerweile veraltete Form von Mehrstärkengläsern zeichnet sich durch eine sichtbare Trennkante aus, die oft als kleines Fenster im Glas wahrgenommen wird. Sie ermöglichen jedoch kein scharfes Sehen in mittleren Entfernungen.

Trifokalgläser

Trifokalgläser gehören zu den älteren Brillenglastypen und werden heute nur noch selten gewählt. Im Glas befinden sich zwei zusätzliche kleine Fenster, die das Sehen in der Nähe und in mittleren Entfernungen ermöglichen, jedoch sind die Trennkanten und Umrisse dieser Fenster von außen deutlich sichtbar.

Welche Arten von Brillengläsern gibt es?

Die Brillengläser sind fertig für die Fassung! An diesem Punkt beginnt die klassische Handwerksarbeit des Augenoptikers. Die Fertigung der Brille, also das Einarbeiten der rohrunden Gläser in Ihre Fassung, ist ein aufwendiger Prozess.

Nachdem der Augenoptiker überprüft hat, ob das Brillenglas den Transportweg einwandfrei überstanden hat und ob die bestellten Werte tatsächlichen mit den gelieferten Glasstärken übereinstimmen, beginnen die Vorbereitungen für den Einschleifprozess.

Die Einarbeitung der Gläser in die Fassung ist Millimeterarbeit. Modernste Technik wie CNC-Schleifautomaten unterstützen das manuelle Können der kompetenten Augenoptiker. In den Werkstätten gelten strenge Normen. Weichen die Werte der Gläser auch nur geringfügig ab, werden sie neu bestellt und die Brille wird neu gefertigt.

Konvexe Linse / Konvexe Gläser: Korrektur von Weitsichtigkeit

Konvexe Linsen, auch Sammellinsen genannt, haben eine nach außen gewölbte Form. Diese Art von Brillengläsern wird verwendet, um Weitsichtigkeit (Hyperopie) zu korrigieren. Weitsichtige Menschen haben Schwierigkeiten in der Ferne und/oder auch in der Nähe scharf und anstrengungsfrei zu sehen.

Eigenschaften und Funktion von konvexen Linsen

  • Lichtbündelung: Konvexe Linsen bündeln das einfallende Licht und lenken es so, dass es sich auf der Netzhaut bündelt, anstatt dahinter, wie es bei Weitsichtigkeit der Fall ist.

  • Typischer Verwendungszweck: zur Korrektur von Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit (Presbyopie) und für Lesebrillen eingesetzt werden.

Konkave Linsen/Gläser: Korrektur von Kurzsichtigkeit

Konkave Linsen, auch Zerstreuungslinsen genannt, haben eine nach innen gewölbte Form. Diese Gläser werden verwendet, um Kurzsichtigkeit (Myopie) zu korrigieren. Kurzsichtige Menschen können nahe Objekte deutlich sehen, haben jedoch Schwierigkeiten, entfernte Objekte scharf zu erkennen.

Eigenschaften und Funktion von konkaven Linsen

  • Lichtstreuung: Konkave Linsen streuen das einfallende Licht, sodass die Lichtstrahlen weiter hinten im Auge, direkt auf der Netzhaut, fokussiert werden.

  • Typischer Verwendungszweck: Konkave Gläser sind die Standardwahl für Brillen, die zur Korrektur von Kurzsichtigkeit eingesetzt werden.

Materialien von Brillengläsern im Vergleich

Die Wahl des richtigen Materials für Brillengläser ist entscheidend für den Tragekomfort, die Langlebigkeit und die optische Qualität Ihrer Brille. Grundsätzlich stehen zwei Hauptmaterialien zur Verfügung: mineralische Brillengläser und Kunststoffgläser. Beide Materialien bieten unterschiedliche Vorteile und Eigenschaften, die je nach individuellen Bedürfnissen und Anforderungen berücksichtigt werden sollten.

Mineralische Brillengläser

Mineralische Brillengläser, auch als Glasbrillengläser bekannt, bestehen aus Quarzglas oder Silikatglas. Diese Art von Gläsern wird seit Jahrzehnten verwendet und zeichnet sich durch ihre hohe Kratzfestigkeit und damit Langlebigkeit aus.

Vorteile von mineralischen Brillengläsern:

  • Kratzfestigkeit: Mineralische Gläser sind von Natur aus sehr hart und somit extrem widerstandsfähig gegen Kratzer. Dies macht sie besonders langlebig und pflegeleicht.

  • Optische Klarheit: Glas bietet eine hervorragende optische Qualität und eine sehr hohe Lichtdurchlässigkeit, was zu klarer und scharfer Sicht führt.

  • Stabilität: Dank ihrer hohen Dichte und Masse sind mineralische Gläser stabiler und weniger anfällig für Verformungen.

Nachteile von mineralischen Brillengläsern:

  • Gewicht: Mineralische Gläser sind schwerer als Kunststoffgläser, was bei längerer Tragezeit als unangenehm empfunden werden kann.

  • Bruchgefahr: Glas ist anfälliger für Brüche, besonders bei Stürzen oder Schlägen. Dies kann ein Sicherheitsrisiko darstellen.

  • Eingeschränkte Designmöglichkeiten: Aufgrund der Materialeigenschaften sind mineralische Gläser weniger flexibel in Bezug auf Designs und moderne Fassungen.

Kunststoffgläser

Kunststoffgläser, häufig aus Polycarbonat (meist in den USA verwendet, in Deutschland eher selten) oder CR-39 (Columbia Resin 39) gefertigt, sind die moderne Alternative zu mineralischen Gläsern und gewinnen zunehmend an Beliebtheit.

Vorteile von Kunststoffgläsern

  • Leichtgewicht: Kunststoffgläser sind deutlich leichter als mineralische Gläser, was den Tragekomfort erheblich verbessert, besonders bei langen Tragezeiten.

  • Bruchsicherheit: Kunststoffgläser bruchsicherer, was sie zu einer sicheren Wahl für Kinderbrillen oder sportliche Aktivitäten macht.

  • Vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten: Kunststoff lässt sich leichter verarbeiten, was eine größere Auswahl an Farben, Formen und Designs ermöglicht.

  • UV-Schutz: Viele Kunststoffgläser bieten von Natur aus einen integrierten UV-Schutz, der die Augen vor schädlicher UV-Strahlung schützt.

Nachteile von Kunststoffgläsern

  • Kratzempfindlichkeit: Kunststoffgläser sind weniger kratzfest als mineralische Gläser, weshalb oft eine zusätzliche Hartbeschichtung aufgetragen wird.

Aufbau von Brillengläsern: Einblicke in die verschiedenen Schichten

Brillengläser bestehen aus mehreren Schichten, die gemeinsam für klare Sicht und Komfort sorgen. Jede dieser Schichten erfüllt eine spezifische Funktion und trägt zur Langlebigkeit sowie zur Qualität der Brille bei. Im Folgenden werfen wir einen genaueren Blick auf den Aufbau von Brillengläsern und die verschiedenen Schichten, aus denen sie bestehen.

Grundglas: Das Herzstück des Brillenglases

Das Grundglas bildet die Basis eines jeden Brillenglases und bestimmt maßgeblich dessen optische Eigenschaften. Es besteht entweder aus Kunststoff oder Glas, wobei Kunststoff leichter und bruchsicherer, Glas hingegen kratzfester ist. Das Grundglas wird entsprechend der individuellen Sehstärke gefertigt und sorgt dafür, dass das Licht korrekt gebrochen wird, um Sehfehler wie Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Astigmatismus auszugleichen.

Hartschutzschicht: Schutz vor Kratzern

Um die Oberfläche des Brillenglases widerstandsfähiger gegen Kratzer zu machen, wird eine Hartschutzschicht aufgetragen. Diese Schicht ist besonders wichtig bei Kunststoffgläsern, da diese im Vergleich zu Glas empfindlicher gegenüber Kratzern sind. Die Hartschutzschicht erhöht die Lebensdauer der Brillengläser erheblich, da sie die tägliche Beanspruchung, wie das Abwischen der Gläser, ohne sichtbare Schäden überstehen kann.

Entspiegelungsschichten: Für klare Sicht ohne Reflexionen

Entspiegelungsschichten sorgen dafür, dass störende Reflexionen auf der Glasoberfläche minimiert werden. Diese Schichten bestehen aus mehreren dünnen Lagen, die nacheinander aufgetragen werden. Die Entspiegelung verbessert nicht nur die Durchsichtigkeit des Glases, sondern erhöht auch den Tragekomfort, indem sie Blendungen reduziert, insbesondere bei Nachtfahrten oder bei Arbeiten am Bildschirm. Dank der Entspiegelungsschichten wirken die Brillengläser nahezu unsichtbar, was auch ästhetisch von Vorteil ist.

Pflegeleichtschicht: Einfachere Reinigung

Die Pflegeleichtschicht, auch als Clean-Coat bekannt, erleichtert die Reinigung der Brillengläser. Diese spezielle Schicht sorgt dafür, dass Schmutz, Staub und Wasser nicht so leicht an den Gläsern haften bleiben. Dadurch lassen sich Fingerabdrücke und andere Verunreinigungen leichter entfernen. Die Pflegeleichtschicht trägt somit nicht nur zur Sauberkeit, sondern auch zur Langlebigkeit der Brillengläser bei, da weniger aggressive Reinigungsmittel und weniger starkes Reiben erforderlich sind.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Wahl der richtigen Brillengläser entscheidend für dein Seherlebnis ist. Mit den vielfältigen Optionen, die dir zur Verfügung stehen – von klassischen Einstärkengläsern über Gleitsicht- und Sonnenbrillen bis hin zu speziellen High-Tech-Beschichtungen – ist es wichtig, die Gläser zu wählen, die am besten zu deinen individuellen Bedürfnissen passen. Bei Fielmann stehen wir dir mit unserer umfassenden Beratung zur Seite. Unsere Fachleute helfen dir, die ideale Glasart auszuwählen, die nicht nur deine Sehanforderungen erfüllt, sondern auch deinem Lebensstil entspricht. Egal, ob du eine Brille für den Alltag, das Arbeiten am Computer oder für sportliche Aktivitäten suchst, wir finden gemeinsam die beste Lösung für dich. Besuche uns in einer unserer Niederlassungen, um dich persönlich beraten zu lassen und die verschiedenen Glasarten auszuprobieren. Vertraue auf unsere Expertise, um die perfekte Brille für deine Sehbedürfnisse zu finden!

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